REXUS/BEXUS - ein Studentenprogramm der MORABA

Raketen – und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten
Das schwedisch-deutsche Studentenprogramm

Im Juni 2007 haben die DLR-Raumfahrtagentur und die Schwedische Nationale Raumfahrt-Behörde SNBS das REXUS/BEXUS-Programm beschlossen. Es bietet schwedischen und deutschen Studenten die Möglichkeit, wissenschaftliche und technische Experimente auf Raketen und Ballonen unter nahezu Weltraum- oder speziellen Atmosphärenbedingungen durchzuführen.

Die Studenten lernen dabei den vollständigen Ablauf eines Raumfahrtprojekts kennen, das mit der Idee und Planung beginnt und mit der Veröffentlichung der Ergebnisse endet. Dazwischen bauen und testen die Studenten die Experimentausrüstung, nehmen aktiv an der Ballon- oder Raketen-Startkampagne teil, führen die Versuche während des Fluges durch und werten die gewonnenen Daten aus. Sie folgen dabei einem Zeitplan mit definierten Zielen. Die Projektlaufzeit für ein REXUS-Experiment beträgt etwa 18, für ein BEXUS-Experiment rund zwölf Monate.

Jedes Jahr starten im März zwei REXUS-Raketen und im Oktober zwei BEXUS-Ballone mit 20 Experimenten, die von Studenten entworfen und gebaut werden. Jährlich im September schreiben die Raumfahrt-Agenturen den Ideenwettbewerb für BEXUS-Flüge im folgenden Jahr und REXUS-Flüge im übernächsten Jahr neu aus.

Startplatz Esrange

Der Raketen- und Ballonstartplatz Esrange, von dem EuroLaunch REXUS und BEXUS startet, liegt in Schweden nahe der Stadt Kiruna, 200 km nördlich des Polarkreises. Die Studenten fahren dorthin, um ihre Experimente startklar zu machen, sie während des Flugs zu überwachen und eventuell per Telemetrie zu steuern. Nach der Landung bringt ein Hubschrauber alle Experimente zurück zum Startplatz. Eine Flugkampagne dauert insgesamt etwa zehn Tage.

REXUS

Die ungesteuerten REXUS-Raketen erreichen eine Höhe von etwa 100 Kilometern. Sie bieten während des ballistischen Flugs Experimentzeiten von bis zu drei Minuten.

Mit einem Yo-Yo-System sind auch für ungefähr 90 Sekunden Experiment ein reduzierter Schwerkraft möglich. Bei dieser Konfiguration kann auch – falls vom Experiment gefordert – während des Flugs die Raketenspitze abgesprengt werden.

Die Länge einer Rakete beträgt 5,6 Meter bei einem Durchmesser von 356 Millimetern. Fünf Experimente mit einer Gesamtmasse von bis zu 30 Kilogramm können eingebaut werden.

BEXUS

Der Flug der BEXUS-Stratosphärenballone in einer Höhe von 20 bis 35 Kilometern dauert abhängig von der Windgeschwindigkeit zwei bis fünf Stunden. Eine aktive Höhenkontrolle ist nicht vorgesehen.

Der Helium-Ballon hat ein Volumen von 12.000m³ und einen Durchmesser von 28 Metern. Die Gesamtlänge des Ballonsystems kann zwischen 65 und 100 Metern variieren. 40 bis 100kg Experiment-Nutzlast kann eine Ballongondel tragen.